Hey Leute,
Ja, es hat eine Weile gedauert, einfach nur, weil ich so unmotiviert war und das Weihnachtsfest mit meiner Familie genießen wollte. Aber jetzt kommt ja ein neuer Eintrag.
Ich beginne mal damit, dass es dieses Jahr hier kein typisch britisches Weihnachten geworden ist, weil der Vater meiner Gastmutter zwei Wochen vor Weihnachten einen Herzinfarkt hatte und somit ins Krankenhaus musste. Es ist so schlimm, dass er sich nicht wirklich bewegen kann. Und das hat die ganze Familie natürlich mitgenommen, sodass nichts für Weihnachten groß geplant war.
Erst einmal gab es natürlich von der Kirche aus ein Weihnachtsfest, bei dem wir verschiedene Spiele gespielt und gewichtelt haben.
Natürlich gab es auch ganz viel zu essen. Weil meine Gastmutter von meinen guten deutschen Plätzchen so geschwärmt hatte, wollte alle welche probieren, sodass ich mit Emilie und Laura einen Tag vorher welche gebacken hatte. Das ist ziemlich lustig geworden und wir hatten echt eine Menge Spaß. Einige Plätzchen sind vielleicht etwas schöner geworden als andere, was wahrscheinlich daran lag, dass uns die Kreativität ausging. Na ja, wohl eher die Lust...
Zurück zu der Party. Während ich ein Wichtelgeschenk mitgebracht habe, was echt für jeden etwas sein konnte und nicht irgendein Kram war, haben andere wohl eine etwas andere Meinung gehabt. Letztendlich habe ich eine total tolle Lichterkette bekommen. Ich muss sagen, dass sie schon super und genial war, sodass ich sie die nächsten drei Weihnachtstage einfach tragen musste.
Auf dem Weg nach Hause haben die Leute Emilie und mich ganz komisch angesehen. Emilie hat sich gefragt, warum das so war. Einfacher Grund: die pure Schönheit meiner Lichterkette, womit ich natürlich aufgefallen bin wie ein bunter Vogel.
Heiligabend ist ja hier jetzt nicht unbedingt spannend. Während ihr alle wahrscheinlich eure Geschenken öffnen durftet und mit eurer Familie zusammen saßt, haben wir nichts gemacht.
Wir sind am Abend nur in die Kirche gegangen, wo wir alles über die Weihnachtsgeschichte gehört und viel gesungen haben. Danach haben Emilie, Laura und ich eine kleine Übernachtungsparty gemacht, wo wir heiße Schokolade getrunken, Kekse gegessen und einen Weihnachtsfilm geschaut haben.
Wie man es ja normalerweise kennt, öffnet man die Geschenke in Großbritannien am Morgen des ersten Weihnachtstages. Schön, wäre es gewesen, da meine Gastmutter etwas in ihrem Laden geplant hatte.
Sie hat Leute eingeladen, die keine Familie haben, um Weihnachten mit dieser zu verbringen, in ihrem Shop zu kommen und mit uns Weihnachten zu "feiern". Wir saßen also alle im Shop, haben gegessen, gesungen und Spiele mit den Leuten gespielt.
Das ging so lange, dass wir erst um 17 Uhr wieder zu Hause waren und erst dann Bescherung gemacht haben. Dabei hatte meine Gastmutter Angst vor meinem Geschenk, weil ich meinte, dass es selbstgemacht ist. Im Endeffekt hat sie sich aber mega drüber gefreut. Meine Meinung nach habe ich viel zu viel bekommen. Meine Familie meinte es wohl zu gut mit mir.
Am nächsten Tag gab es dann erst das typsiche Weihnachtsessen mit der ganzen Familie. Und das war echt lecker. Es gab Truthahn, Kartoffeln und ganz viel Gemüse. Natürlich darf der Rosenkohl nicht fehlen. Das Lieblingsgemüse meiner Gastmutter. Einfach nicht fragen, warum.
Danach gab es noch Kuchen und Eis. Ich war von dem Esssen schon so rund, dass Laura und ich uns ein Stück Kuchen geteilt und auf Eis verzichtet hatten. Später haben wir dann noch Spiele gespielt und einfach gequatscht.
Die nächsten zwei Tage waren einfach nur dazu da, um zu entspannen. Ich war unendlich müde vom ganzen Weihnachtsstress. Aber irgendwie hat Emilie es geschafft, mich und Laura zu überreden, mit ihr, ihrem Freund und unseren Gasteltern essen zu gehen. Ja, wie ihr seht, wir waren nur am Essen.
Danach haben wir noch einen kleinen Spaziergang am Strand gemacht, wobei Emilies Freund die gradiose Idee hatte, einen Ball mitzunehmen, um Fußball zu spielen. Das eine Mal, ging das wohl ganz schön in die Hose. Und mir wurde mal wieder bewusst, dass ich für Fußball einfach nicht geeignet bin. Aber dennoch hatten wir einen schönen Tag.
Das waren auch schon meine Weihnachten. Wie Silvester wird? Keine Ahnung. Ich glaube, das wird genauso ohne Plan ablaufen wie das Weihnachtsfest. Normalerweise fahren sie ja immer nach London, aber dieses Jahr können wir das nicht machen, weil meiner Gastvater aufgrund seiner Operation keine langen Strecken fahren darf. Und so bleiben wir wieder im Ungewissen.
Was steht sonst noch so an? Zu meinem Bedauern leider Hausaufgaben und lernen, lernen, lernen, weil unsere Lehrer auf die fantastische Idee gekommen sind, die Vorprüfungen auf die ersten beiden Woche nach den Ferien zu legen. Danke dafür.
Aber am 5.1 kommt eine weitere Austauschschülerin, aus Argentinien übrigens, zu uns, die dann bis zum Ende des Schuljahres bleibt, während Laura uns schon Ende Januar verlässt.
Das war es auch schon wieder. Vorerst. Bestimmt finde ich etwas Zeit nächste Woche, um euch von meinem Silvester und meiner neuen Gastschwester zu berichten. Euch wünsche ich auf jeden Fall einen guten Rutsch ins Neue Jahr.
Eure Michelle
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