Dienstag, 16. Oktober 2018

Harvest Celebration

Hey Leute,

Wie ich bereits in meinem letzten Post erwähnt hatte, fand letztes Wochenende das Ernte-Dank-Fest in der Kirche statt.

Am Samstag war die Kürbis-Party, wenn man es so nennen kann. Weil Laura und ich nichts besseres zu tun hatten, haben wir beschlossen auch hinzugehen.

Und zu unserem Pech hat es in Strömen geregnet und niemand konnte uns zur Kirche fahren. Super Bedingungen für einen kleinen Spaziergang.

Es waren ganz viele Kinder da, um Kürbisse auszuhöhlen, zu schnitzen und zu dekorieren. Als wir dort ankamen, herrschte schon recht viel Trubel und es sah aus, als wären zig Kürbisse geplatzt.







Da natürlich erst die Kinder ihren Spaß mit den Kürbissen haben sollten, durften Laura und ich leider erst nach allen anderen unsere Kürbisse machen.

Solange die Kinder also einen riesigen Saustall in der Kirche machten, waren wir für die kleinen Spiele zuständig.

Es gab zum Beispiel Kürbis-Bowling, wo man versuchen musste, die 6 Flaschen mit einem Kürbis umzuwerfen. Die Flaschen waren natürlich orange und hatten echt stylische Kürbisgesichter.

Der einzige Nachteil war vielleicht nur, dass sich in den Flaschen Brause befunden hat. Wer also das Glück hatte, diese zu öffnen... Viel Spaß, kann ich dazu nur sagen.

Ein anderes Spiel war, einem Kürbis an der Tafel ein Gesicht mit verbundenen Augen zu malen, was sich als gar nicht so einfach herausstellte. Für Emilie war das überhaupt kein Problem. Sie hat einfach geschummelt und ungefähr die Mitte der Tafel gefunden, indem sie diese erst blind mit ihren Fingern und Armen abgemessen hat. Das kann ja jeder!!

Jedenfalls gab es dann etwas zu essen. Natürlich Kuchen und Sandwiches, was Kinder halt so mögen.

Und danach war endlich unsere Zeit. Da durften wir endlich unsere Kürbisse machen. Natürlich wurde das auch bei uns eine Sauerei. Aber im Endeffekt ist mein Kürbis doch gar nicht mal so schlecht geworden, oder?


Am Sonntag hieß es mal wieder, viel zu früh aufstehen zu müssen. Da meine Gastmutter für das Essen vom Ernte-Dank-Fest-Dinner verantwortlich war und wir das natürlich erst einmal vorbereiten und kochen mussten, waren wir schon um halb zehn in der Kirche.

Und oh mein Gott war ich müde. Eigentlich hätte man mit mir nichts anfangen können, trotzdem schaffte ich es irgendwie die Kartoffeln mit einem stumpfen Kartoffelschäler zu schälen, ohne mich dabei selbst zu verletzen.

Generell kann ich dazu nur sagen, dass es wirklich ein reines Chaos und purer Stress wurde, weil alles noch gar nicht fertig war, als es das Essen geben sollte.

Ich meine, wem fällt es erst an dem Tag ein, dass es besser gewesen wäre, die Teller zu zählen, bevor man sich entscheidet, diese zu verwenden. Wir hatten also nicht genügend Teller für alle, sodass wir auf Pappteller zurückgreifen mussten.

Und dann durfte ich endlich den Kellner spielen. Wer mich kennt, weiß eigentlich, dass ich oftmals etwas tollpatschig bin, weswegen es zu einer Herausforderung wurde, die vollen, heißen Teller an die Tische zu bringen. Aber auch das habe ich super gemeistert und nichts fallen gelassen.

Dann durften auch wir essen und im Anschluss gab es noch Kuchen und Eis. Alles, was das Herz begehrt.



Das Gute an der Vorbereitung war, dass ich mir die Predigt nicht mit anhören musste, weil sonst die Gefahr drohte, dass ich eingeschlafen wäre.

Jedenfalls mussten wir nach dem Essen auch noch alles sauber machen, sodass wir insgesamt an diesem Tag bestimmt acht Stunden nur in der Kirche verbracht hatten. Das hat mein Pensum zumindest für die nächsten paar Wochen gedeckt.

Was gibt es sonst noch so? Ja, Schule läuft, würde ich sagen. Ich habe jetzt schon ein paar Tests zu den jeweiligen Themengebieten geschrieben, die wir behandelten hatten, um diese abzuschließen. Wie gesagt, es gibt noch keine richtige Note auf die Tests.

Dennoch habe ich gar nicht mal so schlecht abgeschnitten, obwohl es hätte besser sein können, wenn da nicht diese dämlichen Flüchtigkeitsfehler gewesen wären. In Chemie hab ich 87% und in Mathe 89% erreicht. In Media Studies ist mein Lehrer total begeistert von meinem Bildanalysen, obwohl ich ein blutiger Anfänger bin.

Und Training läuft soweit auch gut. Ich glaube, dass ich erwähnt hatte, dass sie mich bei den Meisterschaften mit dabei haben wollen. Und tada, ich bin im Meisterschaftsteam und die erste Meisterschaft ist am 1. Dezember. Bis dahin sind es nur noch sechs Wochen. Und man bedenke, dass ich pro Woche nur einmal Training habe und sie jetzt erst mit dem Programm anfangen. Na wenn das mal nicht in die Hose geht.

Habt noch eine schöne Woche.

Eure Michelle 

Montag, 8. Oktober 2018

Edge Hill University

Hey Leute,
Mein Wochenende war mal wieder sehr erlebnisreich.

Am Freitag hat mich eine Schulkameradin zu einer Party in ihrem Haus eingeladen. Laura war natürlich auch mit eingeladen. Und wenn man die Möglichkeit hat, woanders ungesundes Essen zu bekommen, sagt man doch nicht "Nein", oder?

Auf jeden Fall war Izzy so nett und hat uns und noch ein paar weitere Leute angeholt, sodass wir uns alle in das kleine Auto gequetscht und etwas miteinander gekuschelt haben. Bei ihr zu Hause angekommen, haben wir erst einmal eine kleine Tour durchs Haus bekommen und die anderen getroffen, die schon da waren.

In der Küche versammelt, durften wir uns am kleine Büffet bedienen. Es gab Pizza und Baguette. Natürlich durften kleine Donuts, Kekse und Chips nicht fehlen.

Weil ich einfach nicht widerstehen konnte, musste ich Izzy fragen, ob ich einen Kuchen machen durfte, denn, wer sich erinnert, ich darf leider die Küche ohne die Aufsicht meiner Gastmutter nicht benutzen. Natürlich durfte ich einen Kuchen backen.

Das einzige Problem, was ich hatte, war, dass sie nicht alle Zutaten hatte, die ich brauchte. Somit musste ich mich mit dem zufrieden geben, was da war, weshalb es leider nicht der ursprünglich gedachte Kuchen wurde. Schande über mich.

Letztendlich habe ich einen Apfelkuchen gezaubert, der dazu noch wirklich gut geschmeckt hat, was ich, um ehrlich zu sein, nicht gedacht hätte. Während alle anderen den Alkohol runtergekippt haben, bin ich bei meiner Limo geblieben. Und ich muss immer wieder feststellen, dass betrunkene Leute echt lustig sind.

Auf jeden Fall haben wir noch ein paar Spiele gespielt, wie "Cards against humanity". Da muss man zu einer Themenkarte, die vorgelesen wird, die lustigste und absurdeste Antwort darauf in deinen Karten finden. Die lustigste Antwort gewinnt die Runde.

Und irgendwie hab ich mich ein bisschen diskriminiert gefühlt, weil einige Karten gegen Deutsche gingen. Natürlich hab ich ihnen das nicht krumm genommen, sondern konnte nur darüber lachen. Insgesamt ist der Abend super lustig geworden.

Wir konnten dort leider nicht übernachten, weil wir am nächsten Tag mit unserer Familie zu einem Tag der offenen Tür an einer Universität gefahren sind und wir dafür früh aufstehen mussten. Meine Gastschwester Emilie muss nämlich ihre Universität für das nächste Jahr wählen, auf die sie dann gern gehen möchte.

Ich muss sagen, bis auf die langweilige Vorlesung, die wir uns anhören mussten, war der Tag ganz interessant.

Wir haben kostenlos Essen bekommen, was übrigens echt lecker war. Das einzige, woran sie vielleicht arbeiten müssten, wäre die heiße Schokolade. Da war einfach zu viel Schokolade drin und der bittere Beigeschmack von Orange war einfach nicht mein Fall. Gut, dass es nicht nur mir so ging. Denn auch Laura und Emilie haben ihre Schokolade nicht ausgetrunken.

Sonst muss ich dazu sagen, dass die Edge Hill Universität im Vergleich zu den deutschen Unis anders ist. In dieser Uni kannst du so gut wie alles studieren und sie ist nicht in einzelne Unis über die ganze Stadt aufgeteilt. Sie befindet sich also auf einem riesigen Campus, auf dem sich auch die Wohnheime befinden, die wir uns ebenfalls angesehen haben.

Und einige waren echt nett, was meine Gastmutter natürlich komplett anders gesehen hat. Sie konnte die Teilung in Studentengruppen überhaupt nicht leiden. Aber ist das nicht überall so, dass sich Gruppen bilden? Oder sie möchte auch, dass Emilie nicht in einem Wohnheim wohnt, wo Studenten Alkohol trinken. Man kann es auch nicht übertreiben.

Aber sonst denke ich, dass die Universitäten hier den in Deutschland große Konkurrenz machen.

Nach dem langen Tag in der Uni waren wir noch in der kleinen Stadt, wo die Uni war und sind dort ein bisschen herumgelaufen. Ja und danach waren wir noch essen.

Mehr gab es dann auch nicht an diesem Wochenende. Außer, dass wir wie jeden Sonntag in die Kirche mussten.

Ja, Schule läuft würde ich sagen. Nur gibt es einige Sachen, die ich in Mathe nicht verstehe, weil ich keinen Vergleich zu dem Unterrichtsstoff, den ich in Deutschland hatte, ziehen kann. Und weil es da so viele Vokalen gibt und ich viel erklären muss, blicke ich da überhaupt nicht durch, weswegen ich einen Freund gefragt habe, ob er mir das erklären kann. Mal sehen, was daraus wird.

Am Wochenende machen wir in der Kirche eine Art Ernte-Dank-Fest, bei dem es ein großes Essen geben wird. Da meine Familie ja sehr engagiert ist, helfen wir natürlich bei den Vorbereitungen, vor allem was das Essen betrifft. Ich hoffe, dass das Wochenende Spaß machen wird.

Denen, die schon Ferien oder Urlaub haben, genießt die freien Tage. Schöne Woche noch

Eure Michelle