Sonntag, 30. Dezember 2018

Merry Christmas

Hey Leute,

Ja, es hat eine Weile gedauert, einfach nur, weil ich so unmotiviert war und das Weihnachtsfest mit meiner Familie genießen wollte. Aber jetzt kommt ja ein neuer Eintrag.

Ich beginne mal damit, dass es dieses Jahr hier kein typisch britisches Weihnachten geworden ist, weil der Vater meiner Gastmutter zwei Wochen vor Weihnachten einen Herzinfarkt hatte und somit ins Krankenhaus musste. Es ist so schlimm, dass er sich nicht wirklich bewegen kann. Und das hat die ganze Familie natürlich mitgenommen, sodass nichts für Weihnachten groß geplant war.

Erst einmal gab es natürlich von der Kirche aus ein Weihnachtsfest, bei dem wir verschiedene Spiele gespielt und gewichtelt haben.

Natürlich gab es auch ganz viel zu essen. Weil meine Gastmutter von meinen guten deutschen Plätzchen so geschwärmt hatte, wollte alle welche probieren, sodass ich mit Emilie und Laura einen Tag vorher welche gebacken hatte. Das ist ziemlich lustig geworden und wir hatten echt eine Menge Spaß. Einige Plätzchen sind vielleicht etwas schöner geworden als andere, was wahrscheinlich daran lag, dass uns die Kreativität ausging. Na ja, wohl eher die Lust...










Zurück zu der Party. Während ich ein Wichtelgeschenk mitgebracht habe, was echt für jeden etwas sein konnte und nicht irgendein Kram war, haben andere wohl eine etwas andere Meinung gehabt. Letztendlich habe ich eine total tolle Lichterkette bekommen. Ich muss sagen, dass sie schon super und genial war, sodass ich sie die nächsten drei Weihnachtstage einfach tragen musste.







Auf dem Weg nach Hause haben die Leute Emilie und mich ganz komisch angesehen. Emilie hat sich gefragt, warum das so war. Einfacher Grund: die pure Schönheit meiner Lichterkette, womit ich natürlich aufgefallen bin wie ein bunter Vogel.

Heiligabend ist ja hier jetzt nicht unbedingt spannend. Während ihr alle wahrscheinlich eure Geschenken öffnen durftet und mit eurer Familie zusammen saßt, haben wir nichts gemacht.

Wir sind am Abend nur in die Kirche gegangen, wo wir alles über die Weihnachtsgeschichte gehört und viel gesungen haben. Danach haben Emilie, Laura und ich eine kleine Übernachtungsparty gemacht, wo wir heiße Schokolade getrunken, Kekse gegessen und einen Weihnachtsfilm geschaut haben.

Wie man es ja normalerweise kennt, öffnet man die Geschenke in Großbritannien am Morgen des ersten Weihnachtstages. Schön, wäre es gewesen, da meine Gastmutter etwas in ihrem Laden geplant hatte.

Sie hat Leute eingeladen, die keine Familie haben, um Weihnachten mit dieser zu verbringen, in ihrem Shop zu kommen und mit uns Weihnachten zu "feiern". Wir saßen also alle im Shop, haben gegessen, gesungen und Spiele mit den Leuten gespielt.





Das ging so lange, dass wir erst um 17 Uhr wieder zu Hause waren und erst dann Bescherung gemacht haben. Dabei hatte meine Gastmutter Angst vor meinem Geschenk, weil ich meinte, dass es selbstgemacht ist. Im Endeffekt hat sie sich aber mega drüber gefreut. Meine Meinung nach habe ich viel zu viel bekommen. Meine Familie meinte es wohl zu gut mit mir.

Am nächsten Tag gab es dann erst das typsiche Weihnachtsessen mit der ganzen Familie. Und das war echt lecker. Es gab Truthahn, Kartoffeln und ganz viel Gemüse. Natürlich darf der Rosenkohl nicht fehlen. Das Lieblingsgemüse meiner Gastmutter. Einfach nicht fragen, warum.



Danach gab es noch Kuchen und Eis. Ich war von dem Esssen schon so rund, dass Laura und ich uns ein Stück Kuchen geteilt und auf Eis verzichtet hatten. Später haben wir dann noch Spiele gespielt und einfach gequatscht.



Die nächsten zwei Tage waren einfach nur dazu da, um zu entspannen. Ich war unendlich müde vom ganzen Weihnachtsstress. Aber irgendwie hat Emilie es geschafft, mich und Laura zu überreden, mit ihr, ihrem Freund und unseren Gasteltern essen zu gehen. Ja, wie ihr seht, wir waren nur am Essen.

Danach haben wir noch einen kleinen Spaziergang am Strand gemacht, wobei Emilies Freund die gradiose Idee hatte, einen Ball mitzunehmen, um Fußball zu spielen. Das eine Mal, ging das wohl ganz schön in die Hose. Und mir wurde mal wieder bewusst, dass ich für Fußball einfach nicht geeignet bin. Aber dennoch hatten wir einen schönen Tag.





Das waren auch schon meine Weihnachten. Wie Silvester wird? Keine Ahnung. Ich glaube, das wird genauso ohne Plan ablaufen wie das Weihnachtsfest. Normalerweise fahren sie ja immer nach London, aber dieses Jahr können wir das nicht machen, weil meiner Gastvater aufgrund seiner Operation keine langen Strecken fahren darf. Und so bleiben wir wieder im Ungewissen.

Was steht sonst noch so an? Zu meinem Bedauern leider Hausaufgaben und lernen, lernen, lernen, weil unsere Lehrer auf die fantastische Idee gekommen sind, die Vorprüfungen auf die ersten beiden Woche nach den Ferien zu legen. Danke dafür.

Aber am 5.1 kommt eine weitere Austauschschülerin, aus Argentinien übrigens, zu uns, die dann bis zum Ende des Schuljahres bleibt, während Laura uns schon Ende Januar verlässt.

Das war es auch schon wieder. Vorerst. Bestimmt finde ich etwas Zeit nächste Woche, um euch von meinem Silvester und meiner neuen Gastschwester zu berichten. Euch wünsche ich auf jeden Fall einen guten Rutsch ins Neue Jahr.

Eure Michelle

Montag, 10. Dezember 2018

Cheer Competition

Hey Leute,

Vorletztes Wochende war ich am Samstag in Manchester zu einer Cheerleading Meisterschaft mit meinem Verein aus Buckley.

Es hat ja schon damit angefangen, dass ich um 5 Uhr am Morgen aufstehen müsste, weil wir uns schon 6.30 Uhr am Bus getroffen haben. Da meine Nacht nicht gerade die beste war aufgrund von Albträumen und einem betrunkenen Mibewohner, der sein Zimmer nicht gefunden hat und stattdessen in meins um 2 Uhr am Morgen gekommen ist, war nicht natürlich super ausgeschlafen. Wer wäre das nicht nach vielleicht maximal 4 Stunden Schlaf?

So müde wie ich war habe ich mich zum Bus geschleppt und schlafen konnte ich während der Fahrt auch nicht. Während der Fahrt bin ich vielleicht etwas sentimental geworden, weil es einfach meine erste Meisterschaft ohne meine Mädels aus meinem Team in Deutschland war und ich die schrecklich vermisst habe.

Vor allem während der Fahrt, weil die immer super lustig und legendär ist. Und dann sind wir natürlich nach Manchester gefahren, wo wir 2014 mit unserem Team Europameister geworden sind. Das ist mit einer der schönsten Momente gewesen, die ich hatte. Deswegen musste ich mir gleich nochmal das Video dazu angucken und mir die Tränen zurückhalten.




In der Halle überraschte es mich nicht, dass wir keine Umkleidekabine hatten, weil wir uns schon zu Hause komplett umziehen sollten. Die Halle an sich war etwas klein für eine Meisterschaft. Die in Deutschland sind definitiv größer. Die Zuschauerränge waren noch nicht mal voll besetzt und haben nur eine Seite der Halle eingenommen. 



Da wir erst relativ spät dran waren, haben wir uns die ganzen Auftritte von den anderen Teams angesehen, uns selbst fertig gemacht, Bilder gemacht oder haben uns bei den Cheer-Shops umgesehen.




Dazu muss ich sagen, dass die echt enttäuschend waren. Es gab nicht mal halb so viel wie auf den Meisterschaften in Deutschland. Das einzige, was ich gekauft habe, war das Eventshirt.

Langsam näherten wir uns der Zeit, in der wir unseren Auftritt hatten. Jeder, der mich gut kennt, weiß, dass ich davor immer mega aufgeregt und nervös bin, obwohl ich diesen Sport nun schon über 11 Jahre mache.

Aber es ist immer wieder so aufregend und jedes Mal anders wie dieses Mal auch. Es war das erste Mal, dass ich mit einem Level 1 Team auf der Matte stand. Und es lief richtig gut und hat so viel Spaß gemacht. Es war die Erfahrung auf jeden Fall wert.




Dann haben wir uns die restlichen Auftritte angesehen und auf die Siegerehrung hingefiebert. Als diese dann endlich stattfand, waren alle mega nervös und angespannt.

Unsere Trainerin hatte im Training vor der Meisterschaft gesagt, dass, wenn alles gut läuft, wir es auf den dritten Platz schaffen, weil es da noch zwei andere, echt gute Teams gibt.

Als dann Platz 3 und 2 vergeben waren, hatte alle geglaubt, dass wir dann wohl den fünften und vierten gemacht hatten. Niemand hatte damit gerechnet, dass wir den ersten Platz gemacht haben. Und da war das Geschrei und die Freude groß. Bei einigen sind sogar Tränen geflossen.






Auf dem Weg nach Hause waren alle so erschöpft, dass viele geschlafen haben. Zu Hause angekommen, bin ich nur ins Bett gefallen.

Dann hatten wir letzten Donnerstag ein Spaß-Training, wo wir zur Erwärmung Zumba getanzt haben. Das war echt lustig. Und dann haben wir einige Pyramiden gebaut, die dann so Level 4 waren. Die Mädels dort waren so aufgeregt und waren davon so fasziniert, während ich mir dachte: "Joa ist halt normal"

Aber generell wurde es ein schönes Training. Wir haben Spiele gespielt, Muffins und unsere Medaille bekommen und ein paar Bilder gemacht.








Ansonsten gibt es nichts wirklich neues, außer dass alle total in Weihnachtsstimmung sind. Bestes Beispiel dafür, war unser Plätzchen Backen im Deutschunterricht.






Ich hab auch schon die Geschenke für meine Gastfamilie und wer weiß, was für Geschenke in Deutschland von mir angekommen.

Eure Michelle